Jever hält mit Abstand zusammen gegen Querdenker
Anlässlich der wöchentlichen Demo für Demokratie sprach auch der Ratsvorsitzende und grüne Bürgermeisterkandidat Kalli Oltmanns zu den zahlreichen Personen, die sich dem friesischen Wetter trotzend, auf dem Schloßplatz versammelt hatten.
„Lasst uns den Weg der nötigen Einschränkungen gemeinsam zu Ende gehen. Den größten Teil haben wir schon geschafft.“ So Kalli Oltmanns. Diese friedliche und überparteiliche Stunde – gefüllt mit Demokratie, Weitsicht und Miteinander – trotz nötigem Abstand, werden wir Jeveraner Grünen auch am nächsten Montag wieder begleiten.
Schloßplatz Jever, 30.11.2020
Ich habe heute mit meiner Tochter gesprochen, die in Schweden lebt und dort studiert. Sie erzählte mir viel über den „schwedischen Weg“ in der Corona-Krise. Wir alle wissen, was gemeint ist. Womöglich wünschen sich die Querdenker eher den schwedischen Weg im Umgang mit der Pandemie. Deutlich mehr Freiheiten und Eigenverantwortung. In Schweden fiel das auch lange Zeit nicht schwer aufgrund der Riesenflächen und der geringen Bevölkerungsdichte. Zur Freiheit und Wahrheit gehört aber auch eine vierfach höhere Sterberate an Corona in Schweden gegenüber Deutschland. Und als es jetzt kalt wurde und auch die Schweden sich alle wieder in den Häusern aufhalten und nicht mehr im Freien hat selbst eines der liberalsten aller Länder einen klaren Kurswechsel vollzogen und klare Kontaktbeschränkungen nach deutschem Vorbild angeordnet. Und was passiert ? Die Schweden halten sich daran, weil sie erkannt haben, dass jetzt – wo Licht am Horizont erscheint – nicht noch mehr Menschen erkranken sollen.
Licht am Horizont – damit sind die ersten beiden Impfstoffe gemeint, deren Zulassung in 2-3 Wochen Realität sein kann. Für uns vor Ort heißt das ein Impfzentrum in Roffhausen. Und zwar ein eigenes für den Landkreis Friesland. Wilhelmshaven und Wittmund werden auch jeweils eines aufbauen. Alle werden bis zum 15. Dezember einsatzbereit sein – sobald der Impfstoff zugelassen ist, wird er auch ausgeliefert. Einheitlich und gleichzeitig. In Friesland bis zu 1.000 Dosen täglich. Damit wird in der ersten Welle das medizinische Personal geimpft. Sie kämpfen in der ersten Reihe. Dann sind die Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr dran. Parallel geht es mit mobilen Impfteams in die Alten- und Pflegeheime in der Region.
Der Großteil der Bevölkerung wird sich voraussichtlich über eine einheitliche Nummer oder Internetseite für einen baldigen Termin eintragen lassen können. Absolut freiwillig – wie immer in Deutschland.
Und hier gilt es wie bei den Hygiene-Regeln: Je mehr mitmachen, desto schneller + besser ist das Ergebnis.
Lasst uns also den Weg der nötigen Einschränkungen gemeinsam zu Ende gehen. Den größten Teil haben wir schon geschafft.
Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit. Bleibt gesund!